
Unser Ziel
Gemeinsamer Einsatz für das Leben von Anfang an
In unserer Arbeit im Verein MIRIAM geht es uns darum, miteinander Lösungen zu finden. Wir begleiten Sie und andere schwangere Frauen, die sich in Konfliktsituationen befinden, und helfen dabei, die Ausgangssituation für die betroffenen Frauen und die ungeborenen Kinder von Anfang an einfacher zu gestalten. Bei der Begleitung von Schwangeren ist für uns die ehrliche Wertschätzung wichtig. Wir sehen Sie in Ihrer Menschlichkeit und beziehen gerne Ihren Partner und Ihre Eltern mit ein.
Vorstellung des Vereins
Gerne möchte ich gemeinsam mit euch auf die vergangenen 25 Jahre zurückblicken und euch berichten, was uns damals inspirierte, unseren Lebensschutz-Verein zu gründen. Vieles hat sich in den vergangenen 25 Jahren verändert. Was bleibt - und was uns sehr dankbar macht: Es haben dank unseres Einsatzes 106 Kinder überlebt, von denen wir es wissen.
In einem VN-Bericht wurde damals über die Eröffnung einer Abtreibungspraxis in der Montfortstraße berichtet. Monsignore Raily, ein amerikanischer Priester, machte gerade in Europa eine Aufklärungstour. Durch den Besuch einer Veranstaltung im nahen Allgäu bekamen wir Mut, den Aufbau der Gehsteigberatung in Bregenz ins Auge zu fassen. Monsignore Railys Erfahrungspotential war enorm und die Liebe, die von diesem Mann ausging, war beeindruckend. Durch seinen Einsatz konnte er die Schließung einiger Kliniken vorweisen. Die Gebetsvigilien waren ebenso ein Teil seines Apostolates. Eine Freundin und ich überlegten, wie dies bei uns konkret umsetzbar wäre. Es verging einige Zeit, in der wir an verschiedenen Tagen nur beobachteten.
Derselbe Arzt, der in Bregenz eine Abtreibungspraxis eröffnet hatte, war auch in Lindau tätig. Dort waren vor seiner Praxis bereits einige Personen in der Gehsteigberatung tätig. Von ihnen erfuhren wir, dass am Dienstag Voruntersuchungen und am Donnerstag die chirurgischen Abtreibungen durchgeführt wurden. Dies passte zu unserer Beobachtung: Es gingen am Montag und am Mittwoch vermehrt Personen in das Gebäude, die seine Praxis aufsuchten. Eine Stellungnahme der Kinderärzte und deren Betroffenheit gaben uns Mut, für die Schwächsten einzutreten. Um mit den Passanten ins Gespräch zu kommen, boten wir ihnen eine wundertätige (oder wunderbare?) Medaille an. Mit der Antwort: „Ich habe einen Termin“, wurde die Anwesenheit des Arztes bestätigt.
Bischof Klaus Küng erfuhr von unserer Tätigkeit und machte uns aufmerksam auf ein Seminar in Salzburg zum Thema Abtreibung und deren Folgen. Nach diesen 8 Tagen war uns klar: Frauen brauchen vorher Hilfe, wenn sie mit ihrer Entscheidung ringen. Fast zeitgleich starteten P. Andreas Fritsch und Sara Ender mit den zweimonatigen Gebetsvigilien. Das rief die Medien auf den Plan und bald waren auch wir im Kreuzfeuer der Kritik. Gott hatte einen Plan und ließ den nächsten Schritt erkennen. Wir wurden vom Bischof eingeladen. Mit dabei war auch der Mediensprecher der Diözese. Er gab den Anstoß für eine Vereinsgründung. „Um wirksam arbeiten zu können, braucht ihr Geld“, hat er zu uns gesagt. Der Antrag wurde bei der BH Bregenz genehmigt und so war es möglich, Spenden zu erbitten. Ab Dezember 2000 konnten wir als Verein auftreten. Bei den Schwestern in der Annagasse wurde uns ein Zimmer für Gespräche zur Verfügung gestellt. Durch das regelmäßige Spendenaufkommen konnten wir in ein Mietobjekt übersiedeln. (Schriften, Gespräche, Austausch). Im Mai 2001 konnte das Bregenzer Lebenszentrum eröffnet werden. P. Jörg Müller reiste eigens von München an, um die Segnung vorzunehmen.
In den ersten Jahren waren es bis zu 10 Kinder, die ein JA ihrer Mama bekamen. Gesellschaftlich hat sich in den vergangenen 25 Jahren vieles zum Nachteil der Ungeborenen entwickelt. Es wird von Schwangerschaftsgewebe oder Zellhaufen gesprochen und dies in einer Zeit mit wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Entstehung und Entwicklung des Menschen. Das ungeborene Kind ist von Anbeginn ein Mensch!
Nach 10 Jahren wurde dem Abtreiber der Mietvertrag nicht mehr verlängert und er wechselte in die Jahnstraße. Der Wegfall der Durchzugsstraße hatte einen positiven Effekt: Passanten blieben öfter für ein Gespräch stehen. Hier waren sie anonymer. Wir bekamen immer wieder dankbaren Zuspruch. Im Jahr 2006 gab es massive Vorwürfe gegen unseren Verein. Eine SPÖ-Politikerin wollte Mediziner Hostenkamp in den Landtag einladen. Die ÖVP lehnte es ab. Stattdessen wurde Sicherheitsdirektor Marent eingeladen. Er erklärte, ihm seien keine derartigen Vorwürfe gegen unsere Präsenz im Gehsteigdienst vor der Praxis von Hostenkamp bekannt. Wir sind Altlandeshauptmann Dr. Sausgruber zu großem Dank verpflichtet. Er war ein Politiker mit Rückgrat. Er lehnte auch strikt eine Bannmeile ab, mit der Begründung der freien Meinungsäußerung.
Eine grüne Politikerin machte sich des Öfteren stark im Vorstoß für eine Bannmeile. Sie hatte jedoch keine Handhabe gegen uns, weil unser Verhalten stets friedlich und im Rahmen der vorgegebenen Gesetze war. Durch die verleumderischen Anschuldigungen meldeten sich auch zahlreiche Medienschaffende, um mit uns in Kontakt zu treten. Sie konnten jedoch ebenfalls nichts vorfinden, das sie gegen uns verwenden hätten können.
Die angekündigte Pensionierung von Hostenkamp und das händeringende Getue seitens der Gesundheitsabgeordneten Martina Rüscher, eine Lösung für den Fortbestand der Abtreibungsmöglichkeit in Vorarlberg aufrechtzuerhalten, waren für viele Wähler ein Schlag ins Gesicht. Mit der Errichtung einer Abtreibungspraxis im Bregenzer LKH wurden wir vor neue Herausforderungen gestellt. Im großen Vertrauen, dass bei Gott nichts unmöglich ist und er die Bekehrung der Menschen mehr wünscht, als wir erahnen, wurde die Präsenz beim Krankenhaus verstärkt.
Im Psalm heißt es: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“ Die Schwächsten in unserer Gesellschaft brauchen unsere Stimme.
Am MO, MI und FR wird jeweils von 9.00 bis 10.00 Uhr auf das Unrecht, das ihnen widerfährt, aufmerksam gemacht. Ebenso sind am DI und DO zu zweit jeweils für 2 Stunden am Gehsteig vor dem LKH präsent.